"Für mich war der große Unterschied zu anderen Firmen, dass ich offen mit meiner Pflegesituation umgehen kann."
Claudia Weißensteiner
Buchhaltung und Soziale Medien
Die Situation einer berufstätigen Mutter, und die pflegebedürftiger Eltern.
Ausgangslage:
Mein Name ist Claudia Weißensteiner, 51 Jahre und bin seit 1. Mai 2017 bei der Firma Prauchner GmbH im Büro tätig. Mein Aufgabenbereich ist Buchhaltung und Soziale Medien.
Meine private Situation: bin seit 30 Jahren glücklich verheiratet, Ehepartner ist unter der Woche auswärts, zwei erwachsene Kinder, bereits ausgezogen, zwei pflegebedürftige Angehörige (Eltern), nicht im gleichen Haushalt lebend.
Ich kenne zum Einen die Situation einer berufstätigen Mutter, aber auch jetzt die Situation pflegebedürftiger Eltern.
Meine Eltern sind seit fast 10 Jahren pflegebedürftig, seit einem Jahr gibt es eine 24-Stunden-Pflege, die viel an Pflegeaufwand abnimmt. Nichts desto trotz muss ich fast täglich bei den beiden vorbeikommen. Das ständige „rund-um-die-Uhr-erreichbar-sein-zu-müssen“ belastet meine persönliche Situation sehr.
Und das führt auch beruflich zu Problemen und Herausforderungen. Wenn ich gebraucht werde, muss ich praktisch sofort helfen können.
Meine Befürchtungen waren:
Wie gehe ich mit so einer Situation um? Kann ich dies meinem Arbeitgeber „zumuten“, dass ich praktisch ständig abrufbar bin? Wie geht mein Arbeitgeber mit der Situation um, dass ich eine enorme psychische Belastung durch meine pflegebedürftigen Angehörigen habe? Kann ich zu meinem Arbeitgeber offen und ehrlich sein, oder stehe ich dann auf der „Abschussliste“? Wie gehen meine KollegInnen mit meiner Situation um, kann ich offen darüber reden?
Die Befürchtungen haben sich bei mir als unbegründet herauskristallisiert!
Ich konnte offen und ehrlich meine Situation schildern, ich wurde dadurch weder zum Außenseiter bei den KollegInnen, noch hatte ich das Gefühl, der Arbeitgeber sieht mich als vollwertigen Mitarbeiter kritisch.
Für mich war es ganz wichtig, dass ich offen darüber reden konnte.
Man kann sich als „Mensch im besten Alter“ nicht vorstellen, dass man einmal in so eine Situation kommt. Pflegende Angehörige zu haben, war bis vor wenigen Jahren nicht in meiner Wahrnehmung. Daher war ich auch mit der Situation überfordert.
Zur physischen Überforderung kommt auch noch die psychische dazu, wenn man die eigenen Eltern in so einem täglichen Zustand sieht.
Man „schämt“ sich sogar, in so einer familiären Situation zu sein, man fühlt sich nicht mehr als „vollwertiger“ Arbeitnehmer.
Und hier ist es für mich enorm wichtig, dass ich vollste Unterstützung durch die Familie Prauchner erhalte. Es gibt mir viel Kraft, ein wertgeschätztes Mitglied der Marke Prauchner sein.
Durch den offenen und ehrlichen Umgang miteinander konnten wir für beide Seiten befriedigende Lösungen finden.
Meine Arbeitszeiten sind flexibel, dadurch wird mit der Druck genommen, wenn ich bei meinen Eltern gebraucht werde. Ich kann offen über meine Situation reden und wenn es mir mal psychisch nicht gut geht, kann ich auf vollste loyale und diskrete Unterstützung seitens Chefs und KollegInnen bauen.
Meine Chefin unterstützt mich sowohl mit persönlichen Gesprächen, als auch mit Angeboten außerhalb der Arbeitszeit (professionelle psychologische Hilfe, etc.).
Die Firma Prauchner ging aber noch einen weiteren Schritt:
Durch meine „Erfahrung“ im Pflegebereich hat die Firma Prauchner mich als „Pflegebeauftragten“ ernannt, es können sich jederzeit KollegInnen bei mir melden, die sich in einer ähnlichen Situation mit pflegebedürftigen Angehörigen befinden.
Ich kann über die bürokratischen Wege informieren, aber auch Verständnis für die Situation aufbringen. Gerade wenn man in so eine Situation kommt, ist man über jede Hilfe dankbar.
Für mich war der große Unterschied zu anderen Firmen, dass ich offen mit meiner Pflegesituation umgehen kann. Und dass Rücksicht darauf genommen wird.
Es ist schön, als Mensch wertgeschätzt zu werden. Und das werde ich in der Marke Prauchner Familie. Danke
Maßnahmen
Der Geschäftsführung der Prauchner GmbH ist es persönlich ein Anliegen, dass sich die Mitarbeiter/innen im Haus wohlfühlen und Führungskräfte familienfreundlich agieren. Wir sind davon überzeugt, dass Familienfreundlichkeit uns dabei hilft, zufriedene Mitarbeiter/innen zu haben. Nur so können wir die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens sicherstellen. Das Audit berufundfamilie unterstützt uns dabei, als Arbeitgeberin noch attraktiver zu werden und dies auch zu bleiben. Schon jetzt melden Mitarbeiter/innen regelmäßig zurück, dass Familienfreundlichkeit innerhalb der Prauchner GmbH gelebt wird. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, möchten wir uns stetig weiterentwickeln und nachhaltig an den Themen der „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ weiterarbeiten.
- Jährliche Veranstaltung eines „Baby Brunches“ zur Informationsweitergabe, Vernetzung und zum Austausch mit karenzierten Mitarbeiter/innen
- Einrichtung eines Zugriffs aufs neue Intranet auch für karenzierte Mitarbeiter/innen
- Organisation eines Tages „Mama/Papa @work“
- Einladung von Mitarbeiter/innen und deren Familienangehörigen sowie auch der karenzierten und pensionierten Mitarbeiter/innen zu Freizeitaktivitäten, die vom Unternehmen angeboten werden (z.B. Yoga, Bowlen, Wandertag etc. )
- Zur Verfügung Stellung von Gesundheitsangeboten für Mitarbeiter/innen (z.B. Bioresonanz, Stresstest etc.)
- Verwendung des Firmenautos für private Zwecke (z.B. beim Umzug, Transport von Pflegehilfsmitteln etc.)
- Vernetzung von Mitarbeiter/innen mit Pflegeerfahrung zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung (z.B. bei Behördenwegen, Erhalt von finanziellen Zuschüssen etc.)
Grundzertifikat
2014
Zertifikat 1
2017
Zertifizierung bis
2020
Auditor
KiBiS Work-Life Management GmbH